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Funkloch und Netzabdeckung – Ist das wirklich dasselbe?

Funkloch oder Netzabdeckung?

Update: 15.01.2025 / Lesezeit: 6,5 min / Geschrieben von: Patrick

Eine Zusammenfassung hören:

Kennen Sie das, wenn Sie unterwegs eine Nachricht verschicken möchten und plötzlich blicken Sie auf das Display und sehen „Kein Netz“? In so einem Moment spricht man oft salopp von einem „Funkloch“. Doch bedeutet ein Funkloch automatisch schlechte Netzabdeckung? Nicht unbedingt. Ein Funkloch beschreibt eine ganz konkrete Situation, in der Ihr Smartphone gar keine Verbindung zum mobilen Netzwerk herstellen kann. Die Netzabdeckung hingegen sagt aus, wie gut oder schlecht ein Gebiet generell mit dem LTE- oder 5G-Signal versorgt ist.

Stellen Sie sich das wie beim Wetter vor: Eine Region kann grundsätzlich sehr sonnig sein (gute Netzabdeckung), doch ein kleiner, hartnäckiger Regenschauer (das Funkloch) kann trotzdem kurzfristig dafür sorgen, dass Sie nass werden – oder eben ohne Empfang dastehen. Somit kann es in einer sehr gut versorgten Stadt durchaus vereinzelt zu Orten ohne Empfang kommen, während ländliche Gebiete, die seltener angebunden sind, vielleicht größere weiße Flecken auf der Netzkarte aufweisen.

Netzabdeckung im LTE- und 5G-Netz: Wo liegen die Unterschiede?

LTE (auch als 4G bezeichnet) ist mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands weit verbreitet. Gerade in Ballungsräumen und Städten ist die LTE-Abdeckung meist sehr solide, sodass Sie problemlos telefonieren, surfen oder Videos streamen können. 5G hingegen ist die neuere Technologie. Sie ermöglicht rasend schnelle Übertragungen und eine höhere Kapazität, stößt aber in Bezug auf die Flächenabdeckung noch an Grenzen. In vielen Gebieten können Sie zwar schon 5G empfangen, aber eben nicht überall – gerade in ländlichen Gebieten ist der 5G-Ausbau noch in vollem Gange.

Was ist 5G?

5G ist die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie, die darauf abzielt, höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten und eine verbesserte Kapazität im Vergleich zu den vorherigen 4G-Netzwerken zu bieten. Diese Technologie unterstützt eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten, darunter das Internet der Dinge (IoT), erweiterte Realität (Augmented Reality, AR), virtuelle Realität (Virtual Reality, VR) und bietet eine nahtlose Konnektivität für eine wachsende Zahl von Geräten.

Was ist 5G DSS?

5G DSS (Dynamic Spectrum Sharing) ist eine fortschrittliche Technologie, die es Mobilfunkbetreibern ermöglicht, das gleiche Frequenzband gleichzeitig für 4G- und 5G-Netzwerke zu nutzen. Mit DSS können Betreiber 5G-Dienste einführen und skalieren, ohne vorhandene 4G-Dienste zu beeinträchtigen. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung des vorhandenen Spektrums und erleichtert den Übergang von 4G zu 5G. DSS ist besonders nützlich in den frühen Phasen der 5G-Einführung, wo die vollständige Zuweisung eines eigenen Spektrumbereichs für 5G möglicherweise noch nicht möglich oder wirtschaftlich ist.

Wenn Sie also an einem Ort unterwegs sind, an dem nur 4G zur Verfügung steht, kann das völlig ausreichen, um durch den Tag zu kommen. 5G hingegen bringt vor allem Vorteile bei datenintensiven Anwendungen wie Videokonferenzen in hoher Auflösung oder dem Streaming in bester Qualität. Doch wenn Sie ohnehin nur ein bisschen surfen oder soziale Medien checken, werden Sie im Alltag nicht immer zwingend einen Unterschied spüren.

Wie Sie die Netzqualität prüfen können

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um herauszufinden, wie gut das LTE- und 5G-Netz an Ihrem Standort ist – und ob Sie sich in einem potenziellen Funkloch befinden:

  1. Netzabdeckungskarten der Anbieter Sowohl Vodafone als auch Telekom und O2 bieten auf ihren Webseiten interaktive Karten an. Dort können Sie Ihren Standort eingeben und sehen, wie der Netzempfang in Ihrer Umgebung sein sollte. Hier werden auch die unterschiedlichen Netztechnologien (2G, 3G, LTE, 5G) farblich dargestellt.

  2. Apps zur Messung der Verbindungsqualität Es gibt verschiedene kostenlose Apps (z. B. OpenSignal oder nPerf), mit denen Sie Ihren aktuellen Netzempfang messen können. Die Apps zeigen Ihnen oft sogar eine Geschwindigkeitsmessung an, sodass Sie sehen, ob Sie eher „lahm“ oder blitzschnell unterwegs sind. Außerdem sammeln solche Apps viele Daten von Nutzern und liefern dadurch oft ein recht realistisches Bild der tatsächlichen Netzabdeckung in einer Region.

  3. Speedtests im Browser Möchten Sie ohne App schnell checken, wie fix Ihr Netz ist? Dann probieren Sie einen Speedtest im Browser aus (z. B. speedtest.net). Alternativ können Sie auch unseren eingebetteten Speedtest von Ookla auf unserer Webseite ausprobieren! So sehen Sie in wenigen Sekunden, ob Ihr LTE- oder 5G-Netz genug Power hat, um z. B. Filme in HD zu streamen.

  4. Einfach ausprobieren Manchmal ist der beste Test ganz pragmatisch: Streamen Sie unterwegs ein kurzes Video oder rufen Sie einen Videochat auf. Läuft alles flüssig, ist Ihr Netz stabil. Hakt es ständig, könnte ein anderer Standort oder ein anderer Anbieter Abhilfe schaffen.

Icon Hinweis

Experten-Tipp: Die offizielle Stelle zur Funkloch Meldung und Statistiken finden Nutzer auf breitbandmessung.de- Funkloch mit den Daten der Bundesnetzagentur.

Worauf Sie bei Handy und Homespot achten sollten

Egal, ob Sie ein Smartphone oder einen Homespots (mobiler Router) nutzen: Das Gerät selbst spielt eine wichtige Rolle dabei, wie stabil und schnell Sie online sind.

  • Unterstützte Frequenzbänder: Je mehr Frequenzen Ihr Gerät unterstützt, desto größer die Chance auf einen verlässlichen Empfang. Gerade bei 5G ist es ratsam, ein Gerät zu wählen, das alle relevanten Bänder empfängt. Sonst kann es passieren, dass Sie zwar 5G theoretisch verfügbar haben, Ihr Endgerät aber nur LTE oder gar kein Netz bekommt.
  • Empfangsstärke und Antennen: Manche Smartphones und Homespots haben eine bessere Antennentechnik als andere. Wenn Sie besonders ländlich wohnen oder oft auf Reisen sind, kann ein Gerät mit gutem Antennenempfang Gold wert sein – so müssen Sie sich über Funklöcher seltener ärgern.
  • Vertrag und Tarif: Selbst wenn Ihr Gerät 5G unterstützt, benötigen Sie natürlich auch einen entsprechenden Tarif. Achten Sie also darauf, dass Sie nicht auf halbem Weg stehenbleiben: Ein High-End-Smartphone macht mit einem reinen LTE-Tarif weniger Freude, wenn Sie das schnellere 5G-Netz bereits nutzen möchten.
  • Homespots als Alternative zum klassischen Festnetz: In Regionen ohne schnelles DSL oder Kabelanschluss kann ein Homespot eine tolle Option sein, um schnell im Internet zu surfen. Diese mobilen Router beziehen das Signal aus dem Mobilfunknetz – daher sind auch hier Frequenzband-Unterstützung und eine gute Antennentechnik wichtig. Gerade in Wohnhäusern mit dicken Wänden kann eine externe Antenne an einem geeigneten Fensterplatz ein echter Gamechanger sein.
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So schlagen sich die deutschen Netze von Vodafone, Telekom und O2

In Deutschland haben sich im Mobilfunkmarkt drei große Anbieter etabliert: Vodafone, Telekom und O2. Jeder von ihnen bietet eigene Stärken – und natürlich auch Schwächen.

Vodafone

  • Vorteile: Vodafone verfügt über eine sehr gute LTE-Abdeckung und baut 5G in immer mehr Regionen aus. In Ballungszentren ist der Empfang oft top, sodass Sie problemlos streamingintensive Anwendungen nutzen können.
  • Mögliche Schwachstellen: Auf dem Land kann es je nach Region noch weiße Flecken geben. Prüfen Sie daher vor Vertragsabschluss unbedingt die Abdeckung.

Telekom

  • Vorteile: Die Telekom ist in vielen Tests Spitzenreiter, besonders bei der Netzqualität und Geschwindigkeit. Wenn Sie in der Stadt wohnen, haben Sie oft hervorragenden Empfang, sowohl bei LTE als auch bei 5G.
  • Mögliche Schwachstellen: Auch hier gilt: Nicht überall ist das Netz perfekt. In manchen ländlichen Regionen kann auch die Telekom schwächeln.

O2

  • Vorteile: O2 überzeugt oft mit günstigen Tarifen und arbeitet ebenfalls fleißig am Netz-Ausbau. Vor allem in Städten kommen Sie meist gut und schnell ins Netz.
  • Mögliche Schwachstellen: Auf dem Land stoßen O2-Nutzer häufiger auf Funklöcher. Allerdings verbessert sich die Abdeckung kontinuierlich, sodass es sich lohnt, aktuelle Netzabdeckungskarten zu prüfen.

Fazit: Funkloch oder Netzabdeckung – beides entscheidend für Ihren Alltag

Ein Funkloch ist also nur ein kleines schwarzes Schaf innerhalb einer oft soliden Netzabdeckung – doch wenn Sie mittendrinstehen, hilft Ihnen das wenig. Prüfen Sie daher regelmäßig mit Abdeckungskarten, Apps oder Speedtests, wie die Verbindungsqualität ist. Gerade wenn Sie einen Homespot nutzen oder viel unterwegs sind, ist die Wahl des richtigen Geräts und Netzbetreibers von großer Bedeutung. So müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, ob Sie beim nächsten Anruf mitten im Satz unterbrochen werden – und können sorglos Videos schauen oder Musik streamen, egal wo Sie gerade sind.

Wenn Sie sich vor dem Vertragsabschluss über die Verfügbarkeiten informieren und auf Ihre persönlichen Nutzungsgewohnheiten achten, kommen Sie in puncto Mobilfunk am besten durch den Tag – ohne Funklöcher, dafür mit exzellenter Netzabdeckung und der passenden Portion Surfgeschwindigkeit.


Patrick Kowalski

Patrick Kowalski


Patrick ist bei PREISVERGLEICH.de ein erfahrener Experte im Bereich SEO, der sich auf Content, Analyse und Technik spezialisiert hat und den Internet Bereich verbessert.